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The Zephyr – April 2018

April 2018

Liebe Gefährten auf dem Weg,

seien Sie gegrüßt! Ich bin gerade vom Oster-Retreat in der Rhön in Deutschland zurückgekehrt, wo wir im Namen des Einen des Festes des Erzengels Eostre, der Geschichte des Exodus und des Fana und Baqa Jesu gedachten.

Dieses Jahr hatte unser Treffen einen bittersüßen Aspekt, als wir uns liebevoll an den Geist von Munir Voss erinnerten, einen langjährigen Leiter des Inayati-Ordens in Europa, der im März plötzlich aus dieser Welt schied. Seit dem Tod meines Vaters im Jahr 2004 komme ich jedes Jahr zu Ostern nach Deutschland, und jedes Jahr bis jetzt war Munir dort und hat die Morgenmeditationen geleitet. Munirs Anwesenheit wurde in diesem Jahr sehr vermisst, so, wie er in den Alpen, in Heidelberg und an vielen anderen Orten vermisst werden wird. Dennoch lebt Munirs Vermächtnis des Dienstes an der Sufi-Botschaft unter denen weiter, die er inspiriert und ausgebildet hat, und sein Geist lebt weiter und leuchtet in den inneren Sphären. Möge Gott seine Seele in Liebe und Licht hüllen.

Unsere Karawane bewegt sich durch die Welt und von dieser Welt in die nächste. Man weiß nie, wann der Anblick eines Freundes der letzte sein könnte – zumindest hier auf der Erde. Manchmal hat man die Möglichkeit, sich zu verabschieden, aber oft nicht. Freunde verschwinden plötzlich, und wir sind mit der inneren Beziehung unserer Seele zu ihnen zurückgelassen. Einer nach dem anderen wird jeder von uns verschwinden. Aber wenn wir wirklich verbunden sind, wird unsere Gefährtenschaft auf der anderen Seite weitergehen.

Murshid sagte: “Die Initiation unter den Sufis hat als einen ihrer vielen Zwecke den, eine Karawane im Jenseits zu finden, die zum gewünschten Ziel voranschreitet. Einweihung bedeutet also, dass ein Sufi sich hier auf Erden vorbereitet, die geistigen Seelen zu wertschätzen und sich mit ihnen in der Bruderschaft der Einweihung auf dem Weg vereint und dies ihn mit der Karawane in Verbindung hält, die ständig auf dem Weg zum Ziel ist.”

Mögen wir einander solche Gefährten sein, hier und im Jenseits.

Immer der Ihrige,
Sarafil Bawa

Gayan-Kommentar Musik der Sphären: Gamaka-Kommentare, Gayan “Ich fühle mich, wenn ich allein bin.”
Es gibt zwei Selbste, das Selbst und das Ich. Körperliche und soziale Eigenschaften bestimmen das Selbst. Es wurde an einem bestimmten Tag geboren und wird eines Tages sterben. In der Zwischenzeit hat es Augen, mit denen es sehen kann. Das Ich hingegen hat keinen Namen und keine Form. Die Geburt hat es nicht erschaffen und der Tod wird es auch nicht zerstören. Es ist nicht so sehr der Seher, sondern das Sehen selbst.
Wie andere das Selbst betrachten, so sieht es sich selbst. Das Ich hingegen gewinnt nichts durch die guten Meinung anderer und bleibt von ihrer Verachtung unberührt. Auf dem Marktplatz der Welt tritt das Selbst in den Vordergrund. In jeder Begegnung verhandelt es sein Ansehen neu. Währenddessen ruht das Ich.
Nur in der Stille der Abgeschiedenheit taucht das Ich auf. Es gibt also kein Selbst mehr, nur noch das Zeugnis dessen, was erscheint. Endlich fühlt man sich selbst. Das Gefühl, man selbst zu sein, kommt anfangs am natürlichsten, wenn man allein ist. Aber der Mystiker/die Mystikerin lernt mit der Zeit, allein in der Menge zu sein: nicht einfach nur ein Selbst unter (anderen) Selbsten zu sein, sondern ein Ich unter Ichs.

 

Englisches Original

Dear Companions on the Path,

Greetings! I’ve just returned from the Easter Retreat in the Rhön Mountains in Germany, where in the Name of the One we commemorated the feast of the archangel Eostre, story of the Exodus, and the fana and baqa of Jesus.

This year our gathering had a bittersweet aspect as we lovingly remembered the spirit of Munir Voss, a long-time Inayati Order leader in Europe who suddenly passed from the world in March. I have been coming to Germany at Easter every year since my father’s passing in 2004, and each year until now Munir has been there, leading the early morning meditations. Munir’s presence was sorely missed this year, as he will be missed in the Alps, in Heidelberg, and in many other places. Nonetheless, Munir’s legacy of service to the Sufi Message lives on among those whom he inspired and trained, and his spirit lives on, and shines, in the inner spheres. May God enfold his soul in love and light. Our caravan is moving through the world, and from this world into the next. One never knows when the sight of a friend might be one’s last—one’s last, at least, here on Earth. Sometimes one is given the chance to say goodbye, but often one is not. Friends suddenly vanish, and we are left with the inner relation of our soul to theirs. One by one, each of us will disappear. But if we are truly linked, our companionship will continue on the other side.

Murshid said, “Initiation among the Sufis has, for one of its many objects, to find a caravan in the hereafter that journeys to the desired goal. Therefore, by initiation it is meant that a Sufi prepares himself here on earth to be capable of appreciating the spiritual souls, and unites with them in the brotherhood of initiation on the Path, which may keep him connected with the caravan which is continually journeying toward the goal.”
May we be such companions to one another, here and in the hereafter.

Yours ever,
Sarafil Bawa

Gayan Commentary Music of the Spheres: Gamaka Commentaries, Gayan “I feel myself when I am by myself.”

There are two selves, the self and the I. Physical and social characteristics define the self. It was born on a certain day and will die one day. Meanwhile, it has eyes with which to see. The I, by contrast, has no name or form. Birth did not create it nor will death destroy it. It is not so much the seer as seeing itself.
As others regard the self, so it regards itself. The I, on the other hand, gains nothing from others’ good opinion and is untouched by their scorn. In the marketplace of the world, the self rises to the fore. In every encounter, it renegotiates its standing. Meanwhile, the I is dormant.
Only in the silence of solitude does the I emerge. There is, then, no more self or other, only the  itnessing of what appears. At last one feels oneself. The feeling of being oneself at first comes most naturally when one is alone. But the mystic learns in time to be alone in the crowd: to be, not merely a self among selves, but an I among I’s.

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