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The Zephyr – Juni 2020

The Zephyr – Juni 2020

The Zephyr Juni 2020

Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten,

“Richten Sie das Licht aus Ihren Augen auf einen Stern. In Lichtjahren empfängt der Stern Ihr Licht”, sagte mein Vater. Stellen Sie sich vor: Unsere Blicke, Gesten und Ideen hallen nach, weit hinaus in die Horizonte von Zeit und Raum und bildeten eine gewaltige sich bewegende Skulptur von Bewusstsein in Aktion. Und mehr noch: Wenn wir unsere Taten in den Dienst einer Sache stellen, die größer ist als wir selbst, entfalten sich unsere Emanationen nicht einfach nur isoliert, sondern eher als ein Genre innerhalb einer größeren ineinander verwobenen Musik. Der Zweck der Inayatiyya ist es, unser Leben mit dem Akt der Komposition einer planetarischen Hymne an den Einen zu verknüpfen, die durch den Sternenimmel widerhallt.

Unsere Gemeinschaft war in den letzten Wochen intensiv aktiv und verbunden. Gespräche, die früher häufiger am Rande stattfanden, sind in die Mitte gerückt. “Einheit ist nicht Uniformität”, pflegte mein Vater zu sagen. Wie können wir wir selbst sein – als nationale Gemeinschaften, als Religionsgemeinschaften, als Volks- und ethnische Gemeinschaften und als Individuen – und gleichzeitig unser Leben spirituell und strategisch zutiefst vereinen im Großen Werk des Gedenkens an Gott und des Dienstes an der Menschheit und der Erde? Das ist unsere Aufgabe.

Bald werden wir uns zu unserer jährlichen nordamerikanischen Sommerschule “Season of the Rose” zusammenfinden. Season of the Rose wird online stattfinden und deshalb dieses Jahr etwas gekürzt, aber es bleibt dennoch eine wunderbare Gelegenheit, uns zu treffen und uns gemeinsam einzustimmen. Ich freue mich darauf, Sie dort zu sehen.

Nach Season of the Rose schlage ich vor, dass wir uns alle eine ruhige Woche gönnen. Dies wird eine Zeit sein, in der wir alles verdauen können, was seit der Veränderung unseres Lebens im März geschehen ist. Es ist eine Gelegenheit, uns so weit wie möglich von Computerbildschirmen zu entfernen. Viele von uns werden natürlich immer noch berufliche und familiäre Verpflichtungen haben, aber in unseren freien Stunden könnten wir die Gelegenheit nutzen, mehr Zeit mit Spaziergängen, Bewegung, Gartenarbeit, Kochen, Lesen, Schreiben, Beten, Meditieren oder dem Spielen mit Kindern oder Haustieren zu verbringen. “Die Essenz der Botschaft von heute ist Ausgewogenheit.” Es wird eine Zeit, in der wir uns wieder besinnen und unsere Füße auf dem Boden fühlen können. Möge sie Liebe, Licht und Leben sein.

Während der ruhigen Woche wird das Astana geschlossen und unsere Online-Angebote auf Eis gelegt sein.* Wir werden am Viladat-Tag (Murshids Geburtstag), dem 5. Juli, während unseres regulären Sonntagskurses wieder zusammenkommen und gemeinsam feiern.

Immer der Ihrige,

Pir Zia

*Nigel Hamiltons wertvolles Trainingsprogramm für Leiter  wird wie geplant  vom 2. bis 7. Juli weitergeführt. Bitte kontaktieren Sie für Einzelheiten Karima unter sufiorderuk@gmail.com.

Gamaka Commentaries

Musik der Sphären, Nirtan

“Warum, oh mein fühlendes Herz
lebst und stirbst du?
Was macht mein fühlendes Herz
jetzt lachen und weinen?
Der Tod ist in der Tat mein Leben,
ich lebe, wenn ich sterbe.
Schmerz ist mein Glück, wenn
ich lache, dann weine ich.”

Der Weise spricht zu seinem Herzen: Wer hat dich in meine Brust gepflanzt? Was bist du doch für eine seltsame Amphibie – halb Engel, halb Tier und ganz paradox! Du jagst immer nach Form in der Leere, und nach Leere in der Form. Die Begierde ist dein Gesetz und dein Weg, aber am Höhepunkt der Erfüllung tut sich eine Kluft von Getrenntsein in deinem Innersten auf. Dann, ebenso verwirrend, nippst du in den Tiefen der Verbannung am Kelch der Vereinigung.

Das Herz antwortet: Deiner Sprache fehlen die Worte, die ich brauche. Meine Rede besteht nur aus Tränen und Seufzern und wechselden Melodien. “Leben” und “Tod” ergeben für mich keinen Sinn – was ist was? Nichts hat jemals begonnen und nichts wird jemals enden. Alles ist Eins, endlos und prachtvoll jenseits aller Vorstellbarkeit, selbst wenn man es in die erbärmlichsten Lumpen kleidet. Wissen ist Fühlen, und Fühlen ist das pulsierende Auf und Ab des uralten Stroms. Wärst du lieber ein Stein?

Original in Englisch

Dear Companions on the Path,

“Cast the light from your eyes on a star. In light-years of time, the star receives your light,” said my father. Just imagine: our glances, gestures, and ideas reverberate far out into the horizons of time and space, forming an immense moving sculpture of consciousness in action. What is more, if one pours one’s acts into the service of a cause greater than oneself, one’s emanations unfurl themselves not merely in isolation, but rather as a strain within a vaster interwoven music. The purpose of the Inayatiyya is to join our lives in the elaboration of a planetwide hymn to the One echoing through the starry sky.

Our community has been intensely active and connected in recent weeks. Conversations that previously occurred more often in the margins have moved to the center. “Unity is not uniformity,” my father used to say. How can we be ourselves—as national communities, as religious communities, as racial and ethnic communities, and as individuals—and at the same time spiritually and strategically unite our lives profoundly in the Great Work of the remembrance of God and the service of humanity and the Earth? That is our task.

Soon we will gather for our annual North American Summer School, Season of the Rose. Season of the Rose will be online, and therefore abbreviated this year, but still a splendid opportunity to meet and attune together. I look forward to seeing you there.

After Season of the Rose, I propose that we all take a quiet week. This will be a time to digest all that has happened since our lives changed in March. It’s an opportunity to step away from computer screens as much as possible. Many of us will of course still have work and family obligations, but in our free hours we might take the chance to spend more time walking, exercising, gardening, cooking, reading, writing, praying, meditating, or playing with children or animal companions. “The essence of today’s message is balance.” It will be a time to come back to our senses and feel our feet on the ground. May it be love, light, and life.

During the quiet week the Astana will be closed and our online offerings on hold.* We will come together again on Viladat Day (Murshid’s birthday), July 5th, during our regular Sunday class time, joining in celebration.

Yours ever,

Pir Zia

*Nigel Hamilton’s valuable leadership training program, July 2-7, will go on as scheduled. Please contact Karima for details at sufiorderuk@gmail.com.

Gamaka Commentaries

Music of the Spheres, Nirtan

“Why, oh my feeling heart
do you live and die?
What makes my feeling heart
now to laugh and to cry?
Death is my life indeed,
I live when I die.
Pain is my pleasure, when
I laugh then I cry.”

The sage speaks to his heart. Who planted you in my breast? What a strange amphibian you are—half angel, half animal, and all paradox! You are always hunting for form in the void, and for the void in form. Desire is your law and your way, but at the very brink of consummation a gulf of separation gapes in your core. Then, just as bewilderingly, in the depths of exile you sip the cup of union.

The heart answers. Your language lacks the words I need. My speech is entirely tears and sighs and drifts of melody. “Life” and “death” make no sense to me—which is which? Nothing ever began and nothing will ever end. All is one thing, endless and splendorous beyond reckoning even when clothed in the meanest of rags. Knowing is feeling, and feeling is the pulsing ebb and flow of the ancient juice. Would you rather be a stone?

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